Die Swing-Jugend
Eine andere jugendliche Widerstandsgruppe, die ebenfalls andere Ziele als die Edelweisspiraten verfolgte, ist die "Swing-Jugend", die hauptsächlich in Hamburg tätig war. Sie kämpften für ein freieres Leben und eine freie Kultur. Ihre grössten Merkmale waren ihre weiten Hosen und langen Sakkos beziehungsweise kurze Kleider, mit denen sie sich klar von der Kleidung der Hitlerjugend und der des Bund Deutscher Mädchen abhoben. Ausserdem schminkten sich die Mädchen, was gegen dem Bild von einer deutschen Frau stand.
Man trafen sich in Clubs und hörten Jazz-Musik, dass den Machthabern auch ein Dorn im Auge war, da hauptsächlich Schwarze diese Musik produzierten. Man bezeichnete die Swing-Jugend als "musikalische Gangsterbande".
Sie zeigten zunächst kein politisches Interesse. Sie wollten vielmehr ihren eigenen Lebens style haben und leisteten so, vielleicht unbewusst, Widerstand. Auch sie wurden aus den nationalsozialistischen Verbänden ausgeschlossen, was sie allerdings wenig störte. Als man jedoch im August 1941 erkannte, dass die Swing-Jugend immer mehr Mitglieder bekommt, wurden bei einer grossen Verhaftung über 300 Mitglieder der Swing-Jugend verhaftet und inhaftiert.
Dies führte dazu, dass sie nun auch politisch aktiv wurden. Auch sie begannen Flugblätter gegen das Nazi-Regime zu drucken und kamen so mit einem Hamburger Zweig der Weissen Rose in Kontakt. Auch wenn es nie zu einer Zusammenarbeit kommen konnte, reichten die einzelnen Kontakte aus, um weitere Mitglieder der Swing-Jugend wegen Landes- und Hochverrat zu verhaften. Der Prozess wurde jedoch von dem Einmarsch der Alliierten verhindert.